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Spielend Geschichten erzählen

Um ein guter Geschichtenerzähler zu werden, reicht es nicht, die Theorie zu kennen. Sie müssen üben. Zum Glück ist das einfach, denn Sie können direkt loslegen, im nächsten Gespräch. Erzählen Sie eine Geschichte statt nur Fakten. Das wird manchmal nicht klappen. Aber jedesmal werden Sie besser.

Besonderen Spaß macht das Üben spielerisch, z.B. mit Rory’s Story Cubes, einem bestechend einfachen Spiel. Es besteht aus neun Würfeln mit je 6 Symbolen. Nachdem ein Spieler eine Kombination dieser Symbole gewürfelt hat, muss er eine Geschichte erzählen, in der alle 9 Symbole vorkommen (am besten natürlich nach dem Prinzip der Heldenreise).

Rory’s Story Cubes

Das Spiel macht Spaß, passt in jede Tasche und funktioniert in jeder Altersgruppe: am Wochenende mit den Kindern, in der Kaffeepause mit den Kollegen, im Workshop mit den Teilnehmern und vieles mehr.

Natürlich lässt sich das Spiel im Prinzip auch ohne die Würfel spielen. Greifen Sie sich einfach neun Dinge auf Ihrem Schreibtisch. Oder tippen Sie zufällig neun Wörter aus einem Wörterbuch an. Wählen Sie je ein Wort aus den ersten neun Überschriften der Tageszeitung. Oder nehmen Sie die beworbenen Produkte der ersten neun Anzeigen, die Ihnen unter die Augen kommen.

Hauptsache Sie üben. Dann wird das schon mit dem Geschichtenerzählen.

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Mensch ärgere dich nicht

Das Spiel heißt nicht umsonst »Mensch ärgere dich nicht«. Es ärgert mich auch heute noch, wenn meine Figur direkt vor dem Ziel rausgeworfen wird – obwohl ich natürlich sehr genau weiß, dass es ja nur ein Spiel ist, zudem eines, bei dem sehr viel von Glück abhängt.

In Strategiespielen ist das anders. Die Mitspieler haben erheblich mehr Möglichkeiten, das Spielgeschehen – und damit ihre Siegchancen – zu beeinflussen. Dementsprechend stecken sie erheblich mehr Leidenschaft in Spiele wie »Die Siedler von Catan« und Konsorten.

Normalerweise spielt man solche Spiele mit Freunden. Doch davon ist im Spiel manchmal nicht viel zu spüren. Menschen verändern sich im Spiel. Und: obwohl sie sich nicht ärgern sollen, tun sie es manchmal doch. Ganz explosiv sogar. So dolle, dass den Mitspielern der Atem stockt. Jay Cheel hat daraus einen wunderbaren Film gemacht:

Es ist eine harmlose Szene. Eigentlich »viel zu banal für eine ernsthafte Doku«, wie Cheel selber sagt. Und doch macht gerade das den Reiz aus. Der Trick: es gibt einen Helden (Gerry) und wir tauchen ein in seine »heile Welt«, das Spiel mit seinen Freunden, so wie es immer ist. Dazu gehören auch die kleineren Reibereien, die es eigentlich in jedem Spiel gibt. Doch die Wucht von Gerrys Ausfall erleben wir erst im Kontrast dazu.

Das Video ist ein wunderbares Beispiel, wie alltägliche Situationen spannend erzählt werden können, wenn der Erzähler uns nur einen Grund gibt, mitzufühlen. Zugegeben: die tolle Kameraführung und die hervorragende Musik unterstützen die Wirkung des Films, wären aber wertlos ohne die Geschichte.

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Wie wird man kreativ?

John Cleese von Monty Python erklärt, wie man kreativ wird:

Cleese ist überzeugt, dass Kreativität kein Talent sondern vor allen Dingen eine bestimmte Herangehensweise ist. Er beruft sich dabei auf Studien von Donald McKinnon:

„McKinnon showed that the most creative had simply acquired a facility for getting themselves into a particular mood, a way of operating, which allowed their natural creativity to function. In fact, McKinnon described this particular facility as an ability to play.“

Seien Sie offen

Cleese rät, dass Sie sie sich ganz bewusst Zeit und Raum für diese »kreative Stimmung« nehmen. Er nennt diese Stimmung den »Open mode«, in dem wir Ideen freien Lauf lassen, wie absurd sie auch sein mögen. Er ist sogar überzeugt, dass man gerade die absurden Ideen auch denken muss, will man nicht immer auf bereits betretenen Pfaden wandern:

„You’ve gotta risk saying things that are silly and illogical and wrong and the best way to get the confidence to do that is to know that while you’re being creative, nothing is wrong. There’s no such thing as a mistake. And any drivel may lead to the breakthrough.“

Haben Sie Ausdauer

Es gehört allerdings mehr dazu, als verrückte Ideen zuzulassen. Ebenso wichtig ist Ausdauer. Denn die erste Idee ist nicht immer die beste. Noch bessere Ideen kommen häufig erst dann, wenn man bewusst über einen längeren Zeitraum danach sucht:

„My solution was more creative than his simply because I was prepared to stick with the problem longer.“

Setzen Sie Ideen konsequent um

Hat man jedoch einmal eine gute Idee gefunden, dann gehört es eben auch dazu, diese Idee konsequent und zielstrebig umzusetzen. Dafür muss man den »Open mode« dann aber auch wieder verlassen, um nicht weiter »im Spieltrieb« durch immer neue Ideen abgelenkt zu werden:

„Once we’ve taken a decision we should narrow our focus while we’re implementing it.“

Entkommen Sie dem Alltag

Cleese ist jedoch überzeugt, dass die meisten Menschen gerade deswegen nicht so kreativ sind, wie sie es eigentlich sein könnten, weil sie zu lange in diesem »Ausführungsmodus«, Cleese nennt ihn den »Closed mode«, verharren.

„We too often get stuck in the closed mode.“

Denn:

„It is easier to do trivial things that are urgent than to do important things that are not urgent (like thinking).“

Warum ist das schlecht? Cleese bringt es auf den Punkt:

„Creativity is not possible in the closed mode.“

Cleese ist – als Humorist natürlich – davon überzeugt, dass Humor der einfachste Ausweg ist:

„Humor gets us from the closed mode to the open mode quicker than anything else.“

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Kinder brechen beim Spielen ganz selbstverständlich Regeln, die für Erwachsene nicht selten scheinbar in Stein gemeißelt sind.

1. Das war so nicht gedacht

Meinen Kindern ist es z.B. völlig egal, wozu etwas eigentlich gedacht war. Wenn sie beim Spielen mit Lego einen Löwen brauchen, den sie aber nur von Playmobil haben, nehmen sie eben den. Wenn Sie einen Mantel brauchen, um St. Martin zu spielen, nehmen sie eine Decke und als Pferd den Besenstiel. Die Liste könnte ich endlos fortsetzen.

Nur weil etwas für einen bestimmten Zweck ursprünglich mal gedacht war, heißt das nicht, dass man es nicht auch völlig anders verwenden kann.

2. Gefällt mir nicht

Meinen Kindern ist es auch völlig egal, wie lange sie an etwas gebaut, gemalt oder getüftelt haben. Wenn es ihnen nicht gefällt, dann gefällt es ihnen nicht. Und was ihren Ansprüchen nicht gerecht wird, das wird eben auf Seite gelegt, zerlegt, neu zusammengesetzt, anderweitig verwendet, kurz: einem sinnvolleren Anwendungszweck zugeführt.

Nur weil etwas lange gedauert hat, muss man es nicht behalten. Wenn Sie lange an einer Folie gebastelt haben, das Ergebnis aber nicht überzeugt, dann löschen Sie sie.

3. Dann mach ich’s eben neu

Wenn mal etwas kaputt geht, ärgern sich meine Kinder (wenn überhaupt) kurz und machen sich dann daran, es wieder aufzubauen. Für sie ist der Weg das Ziel. Und jedes Mal lernen sie dabei, verändern ein paar Kleinigkeiten oder bauen gar etwas ganz anderes. Alles hat für sie seine Zeit. Und wenn sie Teile des letzten Projekts für ihr neues Projekt brauchen, dann muss das alte eben dran glauben.

Ob das neue besser wird, wissen sie nicht, aber einen Versuch ist es jedes Mal wert. Stillstand existiert für sie nicht.

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Playmobil oder Lego?

Ein Haufen bunter Legosteine

Auf einer Weihnachtsfeier entwickelte sich (mal wieder und nach all den Jahren immer noch) eine lebhafte Diskussion um die Frage, ob Playmobil oder Lego das bessere Kinderspielzeug sei. Die meisten Gesprächsteilnehmer vertraten die Ansicht, dass Lego selbstverständlich sinnvoller sei, weil es die Phantasie und Kreativität der Kinder stärker anrege und das logisch-konstruktive Denken fördere. Man habe einfach viel mehr Möglichkeiten. Der härteste Schlag des Lego-Lagers war: „Playmobil ist so etwas wie Barbie für Jungs, da kann man ja nix verändern.“ Und schließlich triumphierte er: „Ich habe mich sowieso nur dafür interessiert, die Dinger aufzubauen und immer weiter zu verbessern. Wenn ich fertig war, waren Sie uninteressant.“

Eine Playmobil-Szene

Ich war mir da nicht so sicher. Wenn ich meine Tochter beobachte, mit welcher Hingabe Sie mit dem Playmobil-Forsthaus spielt und sich dabei immer neue Situationen und Geschichten ausdenkt, werde ich den Eindruck nicht los, als seien die obigen Argumente des Lego-Lagers einem verbreiteten Missverständnis geschuldet. Es kommt eben nicht nur darauf an, „coole Dinger“ zu bauen, sondern es kommt auch darauf an, zu verstehen, wofür und wie man sie einsetzt. Playmobil fördert das Einfühlungsvermögen und das Geschichtenerzählen, eine Kompetenz, der gerade in Ingenieurs- oder Wirtschaftsberufen wenig Bedeutung beigemessen wird, die demjenigen, der Sie beherrscht, aber große Vorteile bietet (natürlich auch in Präsentationssituationen).

Ist also Playmobil das bessere Spielzeug? Keineswegs, aber es ist eben auch nicht per se das schlechtere; es kommt – wie so oft – darauf an. Unterschiedliche Kinder haben unterschiedliche Vorlieben und Fähigkeiten; und die kann man als Eltern fördern, indem man verstärkt auf das Spielzeug setzt, das dem eigenen Kind entgegenkommt. Und warum sollte man dabei im übrigen nur auf ein Pferd setzen? Ich selbst habe früher mit beidem gerne gespielt und heute tun das meine Kinder auch (und ich spiele immer noch gerne mit).

Links zu dem Thema:
Lego-Homepage
Playmobil-Homepage

[Fotos: Lego Color Bricks von 713 Avenue@flickr.com und PLAY TIME with PLAYMOBIL!! von elisfanclub@flickr.com, beide Fotos unter CC-BY-SA lizenziert]

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Dr. Michael Gerharz

Dr. Michael Gerharz